Dax Chartanalyse 30.08.2023: Was gibt es da zu feiern?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: onvista media GmbH

Rückblick:

Die US-Indizes feierten gestern Nachmittag die ultra-schwach ausgefallenen Wirtschaftsdaten am Nachmittag und hievten den deutschen Leitindex im nachbörslichen Handel zeitweise bis auf 16.000 Punkte. In den Vereinigten Staaten ging die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Juli überraschend deutlich zurück. Ebenso unerwartet deutlich trübte sich das Verbrauchervertrauen ein. Die wirtschaftlichen Schwächesignale wurden vom Markt allerdings gestern komplett ignoriert, es wurde vielmehr die gesunkene Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen furch die Federal Reserve bejubelt.

Der US-Konsument hat in den vergangenen Wochen bereits klar und deutlich rezessive Signale gesendet (Dollar Tree-/ Foot Locker Quartalszahlen), die gestrigen Daten schlagen in die gleiche Kerbe. Wirtschaftliche Schwäche in einem weiterhin inflationärem Umfeld? Da wird wohl der eine oder andere demnächst mal wieder das Wort "Stagflation" in den Mund nehmen. 

Für Aktienkurse bedeutet Stagflation oft Unsicherheit und Volatilität, da Unternehmen mit höheren Kosten konfrontiert sind, während die Nachfrage nach ihren Produkten zurückgehen kann. Das fundamentale Makro-Umfeld für weiter steigende Aktienkurse - auch im deutschen Leitindex - ist aktuell also mehr als bescheiden, zumal der September saisonal in der Regel ein sehr schwacher Börsenmonat ist. Wie sieht das Chartbild aus?

Ausblick:

Der Index ist heute Vormittag im Rahmen einer (korrektiven) zweiten Erholungswelle innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends in die Nähe der zentralen Widerstandszone um 16.000 Punkte angestiegen. Das übergeordnete "broadening Top" im Tageschart trägt einen klar bärischen Charakter im Sinne einer mittelfristigen Topbildung und Trendumkehr.

Die Wahrscheinlichkeit für den Beginn einer neuen Verkaufswelle in den Bereich 15.000 bis 15.200 Punkte steigt, nachdem das window dressing zum Monatsende was wir in den vergangenen beiden Tagen gesehen haben, abgeschlossen worden ist, zumal im Wochenverlauf noch wichtige Inflationsdaten auf dem Kalender stehen.

So lange dem Index kein Tagesschluss oberhalb von 16.000 Punkten gelingt, ist eine solche Abwärtsbewegung Richtung 15.200 Punkte das favorisierte Szenario für die kommenden Handelstage und - wochen.

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