Mit großer Spannung fiebern Anleger in dieser Handelswoche neuen US-Inflationsdaten entgegen, welche entscheidenden Einfluss auf das Börsengeschehen ausüben könnten. Nach wie vor bleiben die Zinsspekulationen in den USA die bestimmende Thematik. Trotz zuletzt rückläufiger Preisniveaus kann sich der Goldpreis weiterhin über der psychologisch wichtigen 2.000er-Marke behaupten.
Anleger müssen US-Arbeitsmarktdaten verdauen – Zinssenkungsfantasien könnten verfrüht sein
Die Fragezeichen über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik begleitet Anleger auch zu Beginn des neuen Jahres 2024. Einen Dämpfer verpasste den bestehenden Zinssenkungsfantasien ein zuletzt robuster US-Jobbericht vom vergangenen Freitag.
Denn im Dezember wurden außerhalb der Landwirtschaft deutlich mehr Jobs geschaffen als gedacht. Das Stellenplus notierte mit 216.000 Einheiten höher als die Erwartungen (170.000). Die US-Arbeitslosenquote verweilte damit bei 3,7 Prozent und somit ebenfalls unter den im Vorfeld von Fachleuten getätigten Prognosen (3,8 Prozent).
Auch der Blick auf das Lohnniveau dürfte als Warnsignal in Anlegerkreisen verstanden werden. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Löhne um 0,4 Prozent an und damit ebenfalls so stark wie im Monat zuvor. Erwartet wurde ein Zuwachs von 0,30 Prozent.
Ein starker Jobmarkt gibt der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) schlagkräftige Argumente an die Hand, um das Zinsniveau doch länger hochzuhalten als gedacht. Aktuell notiert das Zinsband bei 5,25-5,50 Prozent. Anleger rechen in diesem Jahr mit insgesamt drei Zinssenkungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte. Bereits im März und Mai könnte die Fed an den Zinsschrauben nach unten drehen.
Das „Fed-Watch-Tool“ aus dem Hause CME rechnet aktuell mit einer Chance von 55,4 Prozent, dass es zu einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf der Sitzung am 20. März kommen könnte. Vor einer Woche hatte die Chance hierfür noch 69,6 Prozent betragen.